Leserbrief
Und das alles mit unseren Spenden

Zu den Salären der Führungspersonen verschiedener wohltätiger Organisationen

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Wir spenden doch, damit in welcher Art auch immer, geholfen wird und sicher nicht um den Chefs und den Geschäftsleitungen ein Leben in Saus und Braus zu ermöglichen. Diese Mär, dass den CEOs für ihre Verantwortung Spitzenlöhne und Boni bezahlt werden müssen, hat der Bevölkerung beim Debakel der Credit Suisse und bei anderen Banken bewiesen, dass dies ein fertiger Humbug war und ist.

Die Finanzierung der Spitzengehälter bei wohltätigen Organisationen geschieht ja über die Spenden. Aber was passiert mit diesen Geldern in der Angelegenheit Saläre? Die in meinem Leserbrief aufgeführten Zahlen sind nicht einmal die neuesten, sondern beziehen sich auf die Jahre 2021/22.

Bei der Caritas gibt es für den Chef ca 210000 Franken plus Spesen. Beim Roten Kreuz, wo momentan ein grosses Durcheinander, mit der Abwahl des Direktors herrscht, gibt es ein Salär von 250000 Franken plus Spesen. Beim WWF hat der CEO 180000 Franken, bei der Heks 16000 Franken erhalten.

Bei der Caritas erhielten die sechs Geschäftsleitungsmitglieder zusammen eine Million Franken.

Die Heilsarmee bezahlte ihren sieben Geschäftsleitungsmitglieder je 97000 Franken, das macht zusammen 680000 Franken.

Die Lungenliga verwöhnte die vier Mitglieder der Geschäftsleitung mit 740000 Franken. Pro Person also mit 182000 Franken. Die Glückskette bezahlte ihrem Chef 185000 Franken. Die anderen Mitgliedern (2.8 Vollzeitsstellen) kosteten 420000 Franken. Sie bekamen also für eine 80 Prozent-Stelle gut 100000 Franken. Aufgerechnet auf 100 Prozent wären das 126000 Franken.

Bei der Helvetas bekamen die sechs Mitglieder der Geschäftsleitung 1,135 Millionen, also zwischen 150000 und 180000 Franken sowie noch ein GA 2. Klasse.

Ärzte ohne Grenzen zahlt dem Chef 17000, dem Generaldirektor 171000 Franken und für alle GL-Mitglieder werden 1,315 Millionen Franken ausbezahlt.

Alle diese Zahlen sind einfach erschreckend. Die aktuellen Saläre sind erst im nächsten Jahr öffentlich. Was können wir machen, damit unsere Spenden nicht missbraucht werden? Jeder muss es selber wissen.

Hans-Rudolf Iten-Hartmann, Unterägeri