Zur städtischen Abstimmung vom 18. Juni
Bald schon können wir darüber abstimmen, ob wir endlich Taten statt Worte für mehr Wohnungen, die sich auch der Mittelstand leisten kann, sehen wollen. Die Gegnerschaft versucht dies mit schönen Worten zu torpedieren. Aber machen wir mal den Faktencheck: FDP und Stadtrat versprechen in nächster Zeit 5000 zusätzliche Wohnungen, davon 1000 preisgünstig. Zur Zeit sind sechs Bebauungspläne im politischen Prozess. Bei den Bebauungsplänen Eisstadion/Uptown, Zugerberg Montana und Meisenberg sind, obwohl überall Wohnnutzungen vorgesehen sind, keine preisgünstigen Wohnungen (pW) vorgeschrieben. Bei den Bebauungsplänen An der Aa/ZVB und Baarerstrasse West/Bahnhof sind je ca. 30 preisgünstige Wohnungen verbindlich. Beim Bebauungsplan GIBZ gibt es 100 pW. Zugegebenermassen ist das Projekt Pi baulich ein Leuchtturmprojekt für Zuger Verhältnisse. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier einerseits 50 pW vorgeschrieben sind, die beim Bebauungsplan Technologiecluster nicht realisiert wurden. Zudem wären im Pi und der roten Post noch weitere 225 preisgünstige Wohnungen möglich. Auch geht mit dem Bau des Hochhauses Pi eine stattliche Anzahl günstiger Wohungen verloren. Zu guter Letzt wurde vom Stadtrat schon mehrfach 100 pW auf dem Landis & Gyr-Areal angekündigt. Tönt nach viel, in Anbetracht der 1’000 geplanten Wohnungen sind wir aber wieder bei einem bescheidenen Anteil von 10%. Ob davon auch ein Teil als preisgünstiger Gewerberaum genutzt werden kann, so wie dies bei den 30 pW beim Bahnhof der Fall ist, ist nicht bekannt. Summa summarum gibt dies rund 250 Wohnungen. Die anderen 750 Wohnungen sind also erst mal reine Lippenbekenntnisse – Worte statt Taten.
Deshalb gibt es für mich am 18. Juni nur eine Lösung: Ein Ja für 2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand – Taten statt Worte!
Esther Ambühl Tarnowski, Gemeinderätin SP, Zug
Steigende Mietzinsen und der Mangel an bezahlbaren Wohnungen ist die grösste Sorge von Herr und Frau Schweizer. Dies gilt noch mehr für Hotspots wie die Stadt Zug, wo die Leerwohnungsziffer rekordverdächtig gegen null tendiert. Da müsste doch Gegensteuer von der Politik kommen.
Tatsächlich stammt die letzte brauchbare Massnahme aus der Ortsplanung 2008, die den Bau von mehreren 100 preisgünstigen Wohnungen ermöglicht hat. Das ist lange her. Nicht zuletzt deshalb forderte auch die FDP vor 2 Jahren im Stadtparlament Taten statt Worte. Genau dies bringt die Initiative «2000 Wohnungen für den Zuger Mittelstand».
Stimmen Sie deshalb am 18. Juni 2023 Ja zur Initiative.
Albina Fässler, Gemeinderätin SP, Zug