«Zu viele Anfragen an Zuger Sonderschulen», Ausgabe vom 15. Mai
Die Haltung der integrativen Schule sei grundsätzlich sinnvoll, meint Thilo Behrendt, Geschäftsführer der Horbach-Schule in Zug im oben genannten Artikel zu den Sonderschulen im Kanton Zug, die kaum mehr freie Plätze haben. Nur leider kämen viele Kinder zu spät in ein für sie angepasstes Setting. Also: Wenn die integrative Schule wirklich sinnvoll wäre, dann müsste sie verhindern, dass die Kinder zu spät in ein angepasstes Setting kommen. Tut sie aber nicht.
Und wirft damit ein Schlaglicht darauf, wie in der Volksschule mit Problemen umgegangen wird. Die Probleme werden nicht gelöst, sondern man tröstet sich damit, dass grundsätzlich zum Beispiel auch der Lehrplan21 gut ist, nur funktioniert er in der Praxis kaum, obwohl er Millionen gekostet hat. «Viele spüren, dass der Lehrplan21 mit den zwei frühen Fremdsprachen auf der Primarstufe und der Fülle von Kompetenzen überladen ist.
Wer die Fachinhalte ausdehnt, minimiert die Übungszeit», schreibt Carl Bossard, ehemaliger Direktor der Kantonsschule Luzern und Gründungsrektor der Pädagogischen Hochschule PH Zug in der Luzerner Zeitung. Oder: die geleiteten Schulen. Sie seien grundsätzlich gut, wird rundherum betont, und förderten die Qualität der Schulen. Stimmt eben nicht, denn die Qualität der Schule findet im Schulzimmer statt und nicht im Büro der Schulleiterin.
Kommt dazu, dass zu viele Leiter überfordert sind, weil schlecht ausgebildet, was sogar dazu führt, dass sich Lehrerinnen von der Chefin gemobbt fühlen (Tages-Anzeiger). Und diese Chefinnen Team-Talks mit Pädagogik verwechseln.
Ruedi Beglinger, Allenwinden