Zur Umfahrung Cham- Hünenberg
Die Regierung des Kantons Zug hat vor, in Cham das «Autoarme Zentrum» zu realisieren. Dabei soll eine Videoüberwachung an fünf Zufahrtsstrassen installiert werden. Bei dieser Überwachung werden die Kontrollschilder aller Fahrzeuge erfasst, die in das Zentrum von Cham hineinfahren. Mit einer automatischen Auswertung sollen alle bestraft werden die weniger als 10 Minuten im Zentrum verbleiben. Eine derartige Überwachung und erst recht die Bestrafung der Menschen widersprechen gegen das gültige Recht.
Die gewünschte Reduzierung des Verkehrs in Cham rechtfertigt nicht die geplante Überwachung aller Menschen, die in das Zentrum von Cham auf öffentlichen Strassen einfahren und die Bestrafung der Menschen die sich weniger als 10 Minuten dort aufhalten.
Ausserdem ist es höchst diskriminierend, die Velofahrer und sonstige Verkehrsteilnehmergruppen zu bevorzugen und von der geplanten (illegalen) Regelung auszuschliessen.
Ich rufe die Zuger Regierung hiermit auf, dieses Vorhaben umgehend zu stoppen und den Menschen öffentlich zu verkünden, dass die geplante Überwachung und Bestrafung nicht stattfinden werden.
Es kann nicht sein, dass die vermeintliche Entlastung der Bewohner von Cham über das öffentliche Recht gestellt wird, und eine solch drastische, totalitäre Überwachung und Bestrafung rechtfertigen würde. Wenn dieses Projekt wie geplant einmal umgesetzt ist, dann ist die Überwachung der Menschen und die Bestrafung der Autofahrer im Kanton Zug nicht mehr zu stoppen. Solche Überwachungs-und Bestrafungs-Systeme werden dann sicherlich in jeder Stadt im Kanton Zug installiert.
Ausserdem ist es fraglich, warum für die Umfahrung Cham–Hünenberg eine neue Strasse parallel zu der Autobahn A4 gebaut und nicht einfach direkt die bereits vorhandene und gut ausgebaute Autobahn verwendet wird. Es müsste höchstens die Beschilderung angepasst und eventuell eine zusätzliche Ein- und Ausfahrt gebaut werden. Der Bau dieser Strasse könnte den Verdacht erwecken, dass hier einfach das öffentliche Geld durch den unnötigen Bau einer neuen Strasse in die private Wirtschaft umgeleitet werden soll. Anstatt diese gewaltige Fläche für die neue (unnötige) Strasse zu versiegeln, könnten Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte (dringend notwendige) neue Häuser für junge Familien im Kanton Zug gebaut werden.
Vitalij Schäfer, Walchwil