Leserbrief
Bald über die Dächer Baars schauen wäre toll, aber ...

Zur Gemeindeversammlung Baar vom 13. April.

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«Im obersten Geschoss ist ein öffentlich zugänglicher Gastronomiebetrieb mit mindestens 60 Sitzplätzen zu realisieren.» So lautet eine der Bestimmungen im Bebauungsplan «Baar_8_Neumühle_Bahnhofstrasse» vom 25. April 2012.

Dass diese Formulierung impliziert, dass es sich dabei um einen den örtlichen Usanzen entsprechend betriebenen Gastronomiebetrieb handelt, davon ist auszugehen (der Begriff Gastronomiebetrieb beinhaltet ja den Betrieb, und ein Betrieb ist ein Betrieb und nicht ein ‹Nicht-Betrieb’). Alles andere ist sinnlos.

Es ist erfreulich, dass sich der Gemeinderat dafür einsetzt, dass das Restaurant nun bald mal (wieder) geöffnet und betrieben werden soll. Aber selber in die Bresche zu steigen und zulasten der Steuerzahler selber einen grossen Aufwand zu betreiben und grosse finanzielle Risiken einzugehen, ist sicher nicht der richtige Weg. Wenn die Gemeinde in den gemeindeeigenen Liegenschaften Restaurants betreibt ist das OK. Bei Fremdliegenschaften ist das ganz sicher nicht richtig! Darum ein klares Nein zum Antrag des Gemeinderates.

Man könnte sich nun fragen, ob die Gemeinde den Bebauungsplan nicht den Bestimmungen entsprechen umgesetzt hat, es unterlassen hat den Betrieb des Gastronomiebetriebes einzufordern. Das sollte der Gemeinderat vielleicht nun wirklich tun. Da sollte er ‘den Hebel ansetzen›. Da gibt es Handlungsbedarf!

Wenn der Besitzer der Liegenschaft offensichtlich keine Lust dazu hat für den Betrieb besorgt zu sein, es ihm egal ist viel Geld in den Wind zu schlagen, so ist das seine Sache. Es muss ihm aber dabei klar sein, dass auf diese Weise eine wesentliche Auflage des Bebauungsplanes ignoriert und somit die öffentlichen Interessen der BaarerInnen auf das Gröbste verletzt werden. So geht das nicht. Es muss nun vielleicht mal der Richter deutlich sagen was Sache ist.

Es wäre wirklich toll, bald bei einem Glas Wein von der Dachterrasse «Baar-City» aus wieder in die Weite schauen zu können!

Peter Brunner, Baar