Die Energie- und Baumaterialkosten sowie der Kampf um guten Nachwuchs bleiben eine Herausforderung, wie der Baumeisterverband Zug an der GV verlauten liess.
Allein im Jahr 2023 wird der Kanton Zug rund 80 Mio. Franken in Hoch- und Tiefbauprojekte investieren. Das verkündete Regierungsrat und Baudirektor Florian Weber anlässlich der Generalversammlung des Baumeisterverbandes Zug in der Wirtschaft Brandenberg in Zug. Sehr zur Freude der anwesenden Baumeister. Ehrenmitglied Peter Rust jun. lobte den Baudirektor sowie die Gesamtregierung für die stets zügige Behandlung der anstehenden Bauprojekte, insbesondere was die beiden geplanten Umfahrungen in Zug und Unterägeri angeht. Zwei Jahrhundertprojekte, welche die beiden Zentren entlasten sollen und – gemäss Weber – 2024 vors Volk kommen dürften. Aus wirtschaftlicher Sicht blickte Franz Aebli, Präsident des Baumeisterverbandes Zug (BVZ), auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück, das umsatzmässig sogar nahe an das Rekordjahr 2020 herangekommen sei. «Der öffentliche Hochbau, der Wirtschafts- und auch der Wohnungsbau haben zugeschlagen», konstatierte Aebli mit Genugtuung. Und bei den öffentlichen Ausschreibungen sei eine deutliche Steigerung festzustellen, was für das Baujahr 2023 zuversichtlich stimme. Doch Umsatz ist bekanntlich nicht gleich Gewinn. «Aufgrund der gestiegenen Energie- und Baumaterialkosten bleibt die Gewinnmarge der Unternehmen unter Druck», so Aebli.
Herausfordernd bleibt auch die Nachwuchsförderung. Zentralschweizweit ist die Zahl der neu eintretenden Lernenden im vergangenen Sommer um 60 gesunken. Im Kanton Zug starteten fünf Lernende weniger in eine Lehre als im Vorjahr. Gemäss Aebli sind nun alle gefordert, die Baumeister ebenso wie der Verband. «Wollen wir unseren Nachwuchs nachhaltig sichern, brauchen wir ausreichend gute Ausbildungsplätze. Dazu müssen wir zwingend neue Strategien entwickeln.» In diesem Zusammenhang lobte Aebli die Einblickstage, welche die Zuger Wirtschaftskammer Anfang April 2022 zusammen mit dem kantonalen Gewerbeverband und dem Gewerblich-industriellen Bildungszentrum Zug (GIBZ) organisierte und die für das Bauhauptgewerbe «eine gute Präsentationsplattform» darstellen. Weiter dankte er jenen Unternehmen, die jeweils an den Tischmessen sowie an der Zebi in Luzern Personal und Knowhow zur Verfügung stellen. Ein Schritt in Richtung nachhaltige Nachwuchsförderung ist auch das kantonale Projekt LABforKids, das Zuger Schulkindern einen reflektierten Umgang mit der bebauten Umwelt ermöglicht. Die Versammlung hiess den Antrag des Vorstandes für eine Kostenbeteiligung am Projekt einstimmig gut.
Der Vorstand des BVZ präsentiert sich in der kommenden Amtsperiode 2023/24 unverändert. Das Gremium mit Franz Aebli (Präsident), Kurt Erni jun., Jost Arnold, Heinz Ineichen und René Schmidli wurde von der Versammlung in globo wiedergewählt, ebenso Geschäftsführer Kurt A. Zurfluh. Zum Schluss berichtete Romana Heuberger vom Schweizerischen Baumeisterverband SBV über die schwierigen Verhandlungen um den Landesmantelvertrag sowie über geplante Neuerungen auf nationaler Ebene.