Öffentlicher Raum
Starke Wurzeln: Die Kunsttage Basel treiben schon zum dritten Mal aus

Mit vielfältigen Projekten im öffentlichen Raum und rund 160 Programmpunkten läuten die Kunsttage Basel den Ausstellungsherbst ein.

Hannes Nüsseler
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Sergio Rojas Chaves lädt zum Spaziergang mit Topfpflanze.

Sergio Rojas Chaves lädt zum Spaziergang mit Topfpflanze.

Bild: zvg

Wer sich während des Lockdowns in die eigene Topfpflanze einfühlen konnte, darf sich schon bald revanchieren: Im Rahmen der dritten Kunsttage Basel – ihrerseits aus dem Stillstand der Pandemiejahre geboren – führt der venezolanische Künstler Sergio Rojas Chaves sein Publikum auf einen Spaziergang – samt deren Topfpflanzen.

«Houseplants on Tour» gehört zu den zwölf ausgewählten Projekten, Performances und Interventionen, die vom 1. bis 4. September unter dem Titel «Sharing Movements» Bewegung in die Kunststadt Basel bringen werden. Dazu gesellen sich 55 Museen, Galerien und Off-Spaces der Region, die zum Auftakt der Kunsttage neben teils neue Ausstellungen die beachtliche Zahl von 160 zusätzlichen Programmpunkten stemmen.

«Es gibt offensichtlich ein Bedürfnis für einen solchen Anlass», bemerkt Mitinitiant Carlo Knöll von der Galerie Knoell während des Medienanlasses. «Selbst in einer so verwöhnten Kunststadt wie Basel.» Dass die nach dem Ausfall der Art Basel aus einer Notlage entstandenen Kunsttage bereits zum dritten Mal stattfinden, erfüllt Knöll mit Stolz, zumal der Anlass für die teilnehmenden Institutionen – und grösstenteils auch für das Publikum – dank zahlreicher Gönnerinnen und Gönner gratis bleibe: «Die Strukturen haben sich gefestigt.»

Velotour zu Graffiti

Zum laufenden Programm der «Leuchtturminstitutionen» Kunstmuseum Basel, Kunsthalle Basel oder Schaulager kommen etliche Neueröffnungen von Ausstellungen, erklärt Nora Lohner, neue Leiterin Geschäftsstelle Kunsttage Basel: Die Galerie Gagosian zeigt Werke des US-Amerikaners Richard Artschwager, Werner von Mutzenbecher stellt in der Galerie Gisèle Linder aus, Zilla Leutenegger und Roman Signer sind in der Galerie Stampa zu sehen. Das Museum der Kulturen veranstaltet eine Velotour zu Graffiti, das Haus zum Kirschgarten bringt Strassenkünstlerinnen und Tänzer zusammen.

«Es ist nicht selbstverständlich, dass dieser Anlass so passioniert weitergeführt wird», freut sich auch Kunsthaus-Baselland-Direktorin Ines Goldbach, die während der Kunsttage Videoarbeiten aus der kantonalen Sammlung vorführt. «Wir haben ein reichhaltiges Programm, aber es ist in vier Tagen machbar», verspricht sie.

Kunsttage Basel, 1. bis 4. September. Do, 18–20 Uhr, Fr–So, 10–18 Uhr. Programm: www.kunsttagebasel.ch.