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Der Regionalplanungsverband Mutschellen-Reusstal-Kelleramt befasst sich mit der Regionalen Entwicklungsstrategie. Diese soll zum Erhalt und zur Erhöhung der Lebensqualität der Bevölkerung beitragen.
Der Regionalplanungsverband Mutschellen-Reusstal-Kelleramt (MRK) will auch in Zukunft planerisch nichts anbrennen lassen, weshalb sich der Vorstand nun auch mit der Regionalen Entwicklungsstrategie (RES) befasst.
Zu diesem Zweck wurden den Mitgliedern des Regionalplanungsverbandes MRK an ihrer ersten Zusammenkunft in diesem Jahr unter dem Vorsitz von Präsident Raymond Tellenbach Möglichkeiten für die Entwicklungsstrategie in der Region aufgezeigt.
Dabei handelt es sich um ein politisches Instrumentarium. Denn die RES führt Einzelbetrachtungen zusammen, überträgt sie auf die regionale Ebene und übersetzt die Erkenntnisse in Planungsinstrumente.
Eine koordinierte räumliche Entwicklung trägt wesentlich zum Erhalt und zur Erhöhung der Lebensqualität in der betreffenden Region bei.
Regionalplaner Beat Suter von der Metron Raumentwicklung AG in Brugg legte den rund 20 Repla-Vorstandsmitgliedern dar, dass das oberste Ziel der RES die Sicherstellung einer positiven Entwicklung für eine langfristig starke Region sei.
«Teilziele sind die Koordination der zukünftigen Siedlungsentwicklung mit der Stärkung der Funktionen und Identitäten der einzelnen Teilregionen», hielt Suter weiter fest.
Bei der Strategie geht es um eine aussagekräftige Vision für einen langfristigen Entwicklungshorizont von 2035 bis 2040.
Handlungsstrategien sind nach Themenfeldern zu ordnen, ein Massnahmenkatalog mit Karte ist zu erarbeiten und Prioritäten und Zuständigkeiten gilt es festzulegen. Die Strategie verfolgt in ihrem Ablauf je zur Hälfte Planungsinhalte und den Prozess mit Aufteilung in eine Analysephase, in den Entwurf und in das Verfahren.
Wie der Regionalplaner bemerkte, gebe es Regionen, die bereits über Grundlagen der RES verfügen. «Es stellt sich generell die Frage, welches die regionalen Interessen der Planung sein können. Es ist möglich, auch teilregionale Aspekte zu bearbeiten – Vorgaben bestehen keine.
Aber um so wichtiger ist es, dass im Rahmen des Strategieprogramms ein Massnahmenpaket aufgegleist werden kann.» Dazu verwies der Referent auf eine Themenliste und zeigte Beispielpläne aus dem oberen Freiamt auf.
Gefragt wurde an der Versammlung, ob es sinnvoll sei, nochmals ein Planungsinstrument einzubauen, was letztlich der Region auch zum Nachteil gereichen könnte.
Dazu Regionalplaner Beat Suter: «Sobald Handlungsbedarf besteht, lohnt sich die Bearbeitung der entsprechenden Projekte.» Jedenfalls zeigte eine Umfrage von Präsident Tellenbach, dass die Mehrheit der Vorstandsmitglieder hinter der vorgestellten Regionalen Entwicklungsstrategie steht.
An der Vorstandssitzung bildeten die Vorstellung des Hightech-Zentrums Aargau in Brugg und die Präsentation des Strategiepapiers für die Gesundheitsversorgung weitere Traktanden. Verabschiedet die Jahresberichte und das Jahresprogramm.
Die Geschäftsleitung, der Präsident, die Kontrollstelle, der Planer und die Arbeitsgruppen wurden wiedergewählt.
Im Rahmen der Informationen aus den Teilregionen versicherte Geschäftsleitungsmitglied Stefan Bossard, Gemeindeammann in Berikon: «Bis in einem Jahr soll eine Studie vorliegen, die aufzeigt, wie die Entflechtung zwischen Schiene und Strasse auf der Mutschellen-Kreuzung bewerkstelligt werden kann. Ich werde zum gegebenem Zeitpunkt wieder informieren.»
Eine gewisse Skepsis wird dem kantonalen Projekt für die Standortsuche von Grossunterkünften für Asylsuchende entgegengebracht. «Ich nahm an einem Workshop des Kantons teil, der in dieser Sache auch die Regionalplanungen anspricht», war von Raymond Tellenbach zu erfahren. Er ist Präsident des Regionalplanungsverbandes Mutschellen-Reusstal-Kelleramt und Stadtammann von Bremgarten. «Der Regierungsrat wünscht sechs bis acht Vorschläge. Man fragt sich wirklich, ob das Wunschdenken ist oder ganz einfach naiv.» Der Kanton erwarte zügig Rückmeldungen, so Tellenbach. Basis für die Suche seien unbebaute Grundstücke des Kantons, der Gemeinden und Dritter sowie bestehende Gebäude. Im August dieses Jahres wird der Zwischenentscheid der Regierung zu möglichen Standortgemeinden erwartet, und im November wird bekannt gegeben, mit welchen infrage kommenden Standortgemeinden verhandelt wird. Von Dezember 2018 bis April 2019 stehen Verhandlungen und Konkretisierungen mit ausgewählten Standortgemeinden an. Den Standortentscheid fällt der Regierungsrat im Juni nächsten Jahres. (chr)