Als OK-Mitglied ist Kurt Wernli bei der ersten Berufsschau in der Region Brugg-Windisch – der «Stifti 22» – für den Bau zuständig. In den Mülimatt-Hallen wird er den Stand der Jost Elektro AG betreuen.
Die Berufswahl stellt für viele Jugendliche eine Herausforderung dar. Das Angebot an möglichen Ausbildungswegen ist riesig und die Schulnoten sind nicht das wichtigste Kriterium für eine erfolgreiche Berufslaufbahn.
Weil es nicht so einfach ist, dass sich die richtigen Arbeitgebenden und Lernenden finden, hat KMU Region Brugg die Organisation der ersten regionalen Berufsschau – der «Stifti 22» – an die Hand genommen. Sie findet am 15. und 16. September im Sportausbildungszentrum Mülimatt statt.
Im Organisationskomitee mit dabei ist neben Präsident Dario Abbatiello auch der Bauverantwortliche Kurt Wernli. Für den 58-Jährigen ist das duale Berufsbildungssystem eine Herzensangelegenheit. Er freut sich jeweils riesig, wenn er jungen Berufsleuten nach der erfolgreichen Abschlussprüfung das Fähigkeitszeugnis überreichen kann.
Kurt Wernli ist Leiter Berufsbildung bei der Jost Elektro AG in Brugg. An der betriebsinternen Lehrabschlussfeier im vergangenen Juni durften total zwölf Lernende das Fähigkeitszeugnis sowie ein Geschenk in Empfang nehmen.
Als kleiner Bub wollte Kurt Wernli Autorennfahrer werden. Auf dem Bauernhof seiner Eltern verdiente er dann sein erstes Geld mit Mäusefangen. In der Oberstufe schnupperte er in den beiden Berufen Radio/TV-Elektriker und Elektromonteur. In der Folge entschied er sich für die vierjährige Lehre zum Elektromonteur ohne Berufsmatur, weil Sprachen nicht seine Stärke waren. Weiter erklärt Wernli:
«Das Arbeitsumfeld sowie der Rat von Eltern und Bekannten haben meine Berufswahl mitbeeinflusst.»
Die abwechslungsreichen Arbeiten und der Kontakt zu den Menschen, aber auch das Technische sowie interessante Arbeitsorte und Weiterbildungsmöglichkeiten haben Kurt Wernli während der Lehre besonders gut gefallen. Die teilweise schmutzigen oder staubigen Arbeiten empfand er als mühsam.
Der Elektrobranche ist Kurt Wernli bis heute treu geblieben, indem er sich zum eidgenössisch diplomierten Elektroinstallateur weiterbildete. Er würde den Beruf wiederwählen und auch die Weiterbildungen machen, betont er.
Jugendlichen, die vor der Berufswahl stehen, rät Kurt Wernli, sich im Internet über die Berufe zu informieren und die Gelegenheiten zum Schnuppern zu nutzen. «Mögliche Lehrbetriebe sollte man mit offenen Augen betrachten und auch auf das Bauchgefühl hören», findet der Elektroinstallateur. Er ergänzt:
«Es lohnt sich, einen Lehrbetrieb zu wählen, in welchem die Ausbildung einen wichtigen sowie prioritären Stellenwert hat und dafür erfahrene Personen zuständig sind.»
Der kurze Arbeitsweg dürfe dabei nicht erste Priorität haben.