Suhrental
Braucht die Region einen Co-Working-Space? Genau das will der Regionalverband jetzt herausfinden

Bislang gibt es im Suhrental keinen einzigen Co-Working-Space. Potenzial wäre aber da, wie eine Analyse des Kantons zeigt. Nun wollen die Regionalverbände Suhrental und Aarau regio aktiv werden.

Pascal Bruhin
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Ob auch im Suhrental ein Bedarf an Co-Working-Spaces besteht, möchte der Regionalverband herausfinden und wirbt mit diesen Flyern für den Infoanlass.

Ob auch im Suhrental ein Bedarf an Co-Working-Spaces besteht, möchte der Regionalverband herausfinden und wirbt mit diesen Flyern für den Infoanlass.

zvg

Spätestens seit der Pandemie liegen sie im Trend: flexible Arbeitsplätze mit bester Infrastruktur. Co-Working-Spaces sind gefragter denn je. Im Suhrental hingegen gibt es noch keinen einzigen davon. Das wird sich vielleicht nun bald ändern. Die Regionalplanungsverbände Suhrental und Aarau regio haben den Handlungsbedarf erkannt. Sie planen einen Informations- und Diskussionsanlass, an dem die Bedürfnisse der Bevölkerung bezüglich des Themas eruiert werden sollen.

«Es zeichnet sich ab, dass auch nach der Pandemie nicht alle Arbeitnehmenden ins Büro zurückkehren werden», sagt Lis Lüthi, Geschäftsführerin des Regionalverbands Suhrental. «Denn viele haben gesehen: Homeoffice funktioniert.» Immer nur vom heimischen Küchentisch aus zu arbeiten, sei aber für viele keine befriedigende Option. Für Lüthi ist deshalb klar, dass das Suhrental mit seiner hohen Lebensqualität eine perfekte Region für einen Co-Working-Space ist. «Es wäre zumindest eine prüfenswerte Idee», hält sie fest.

Analyse des Kantons ortete Potenzial in der Region

Dass die Region dafür durchaus Potenzial hat, zeigt eine Kurzanalyse des kantonalen Departements Volkswirtschaft und Inneres, die vor allem in und um Schöftland und Kölliken einen möglichen Bedarf ortet. Sie gab den Ausschlag dafür, dass nun die beiden Regionalverbände die Thematik genauer unter die Lupe nehmen wollen.

Eine Delegation der beiden Verbände hatte sich von Emilie Etesi, einer der engagierten Macherinnen des Coworking-Space Byro in Aarau, ausführlich über die moderne Arbeitsform informieren lassen. «Dort wurde uns der Tipp gegeben, dass die Gründung am besten schon von einer Community erfolgt, die hinter dem Projekt steht», so Lüthi. Denn: «Einfach irgendwo ein fixfertiges Produkt hinzustellen, das funktioniert nicht.»

Ein zentraler Aspekt sei denn auch der Ort, an dem ein solcher multifunktionaler Arbeitsplatz eingerichtet wird. «Wichtig ist vor allem die Erreichbarkeit per ÖV», hält Lüthi fest. «Dann aber auch die Infrastruktur am Ort selbst. Fragen wie etwa: ‹Wo können sich die Nutzer der Spaces verpflegen?› müssten vorab geklärt werden.» Lüthi beobachtet denn auch, dass viele Co-Working-Spaces in anderen Regionen sehr kurzlebig sind, weil sie zu wenig genutzt werden.

Gemeinden könnten Räume zur Verfügung stellen

Das will man im Suhrental verhindern und aus den Fehlern der anderen lernen. Am Infoanlass wird denn auch erstmals die Bevölkerung darüber aufgeklärt, was überhaupt ein Co-Working-Space ist und welche Möglichkeiten und Grenzen er hat. Emilie Etesi wird durch den Anlass führen. Das anschliessende Apéro ist für das Networking reserviert.

Je nach Resonanz des Anlasses würden die beiden Regionalverbände und ihre Mitgliedergemeinden dann Massnahmen treffen, um die Entstehung eines Co-Working-Spaces zu fördern. Es würden bereits erste Ideen herumschwirren. Lüthi sagt: «Es ist durchaus möglich, dass auch die Gemeinden selbst die nötigen Lokalitäten dafür zur Verfügung stellen könnten. Als Betreiber eines Co-Working-Spaces kommen Gemeinden aber kaum in Frage. »

Der Infoanlass findet am Dienstagabend, 29. März, um 19 Uhr in der Aula des Mittelstufenschulhauses in Kölliken statt.